Nestbau und Eiablage der Höckerschwäne

Mitte bis Ende März beginnen die Höckerschwäne mit dem Nestbau. Paare die an einem Platz schon erfolgreich gebrütet haben, suchen diesen immer wieder auf.

 

In der Regel bietet das Männchen seinem Weibchen einen Platz zum Brüten an. Ist das Schwanenweibchen einverstanden, fangen beide mit dem Bau des Nestes an.

Es werden Stöckchen in verschiedener Größe oder Schilfrohre, zum Nestbau verwendet. Mit dem Schnabel wird das Nistmaterial auch aus einiger Entfernung herangebracht. Stöcke, Pflanzenteile oder Schilfrohr wird so zusammengeführt, dass sich allmählich das Nest daraus formt.

Beim bauen des Nestes, legen die Schwäne das Material gleichmäßig nach allen Seiten, so entsteht der kreisförmige Bau des Nestes wie von selbst.

 

In der Größe des Nestes gibt es erhebliche Unterschiede. Ist der Untergrund fest und trocken, dann bedarf es weniger Material. Wird das Nest auf oder am Wasser angelegt, muss der feste Untergrund durch mehr Material geschaffen werden. Während der gesamten Brutzeit wird immer wieder am Nest gearbeitet.

 

Die Auspolsterung der Nestmulde mit Dunen beginnt, sobald das erste Ei abgelegt ist. Die Schwänin zupft Dunenfedern von der Unterseite ihres Bauches, und polstert damit das Nest weich aus. So werden die Eier vor Auskühlung und Verletzungen geschützt. Selbst beim wenden der Eier, liegt das Gelege im Dunen weich und sicher.

Schwaneneier im Nest.
Schwaneneier im Nest.

Die Eiablage erfolgt in Abständen von mehreren Tagen. Die Eiablage ist für die Schwänin schmerzhaft und braucht sehr viel ihrer Kraft. Die Schwänin steht dabei auf dem Nest, und die Flügel hängen oftmals bis auf den Boden. Es ist eine Geburt, wenn ein Ei ihren Körper verlässt.

 

Solange sich nur wenige Eier im Nest befinden, liegen diese frei. Erst ein vollständiges Gelege wird von der Schwänin, beim Verlassen des Nestes, mit Nistmaterial bedeckt.

 

Jüngere Schwäninen legen weniger Eier als ältere. In der Regel werden 4 bis 8 Eier abgelegt.

Die Höckerschwaneneier sind im Durchschnitt 10 bis 12 cm lang und bis 7,5 cm breit, und wiegen circa 340 gr., die Form ist oval.

Schwanengelege
Schwanengelege

Am Anfang der Brutzeit brütet gelegentlich auch das Männchen mit. Später brütet ausschliesslich das Schwanenweibchen, während das Männchen das Revier vor Eindringlingen schützt. In dieser Zeit können die Schwanenmännchen außerordentlich aggressiv sein.

 

Die Brutzeit dauert zwischen 36 und 40 Tagen. Schon einige Zeit bevor die Küken schlüpfen, kann man sie aus dem Ei heraus piepen hören. So erkennt die Mutter die Stimme ihrer Küken, schon lange bevor sie geschlüpft sind.

 

Der Schlupf der Küken beginnt wenn das Küken vollständig entwickelt ist, und der Platz im Ei eng wird.

Schwanenküken wiegen etwa 170 gr. wenn sie aus dem Ei schlüpfen.

Das Küken schneidet mit dem Kükenzahn von innen die Eierschale auf. Es ist ganz nass, und muss von der Schwanenmutter trocken gehudert werden.

 

In den ersten Lebenstagen verfügen Küken über eine Dotterreserve. Erst nach ein paar Tagen, meistens sind dann alle Küken geschlüpft, geht es gemeinsam ins Wasser, zur Nahrungsaufnahme.

Wenn jedoch die Nahrungsaufnahme in der ersten Woche durch Mangel an Futter unterbleibt, steigt die Sterblichkeit der Küken in der zweiten Lebenswoche beträchtlich an.

Schwanenküken im Schlupf
Schwanenküken im Schlupf
Schwanenmutter hudert ihr frisch geschlüpftes Küken.
Schwanenmutter hudert ihr frisch geschlüpftes Küken.

Das Nest wird noch eine ganze Zeit lang immer wieder von Mutter und Küken aufgesucht, auch in der Nacht.

Die Küken kommen unter das Gefieder der Mutter, um sich zu wärmen und um von der Fettung des Gefieders der Schwanenmutter, gefettet zu werden.

Das Dunenkleid der Küken braucht diese Fettung um vor Kälte, Hitze und vor dem Wasser geschützt zu sein.

Die Bürzeldrüse der Schwanenküken produziert am Anfang ihres Lebens noch kein öliges Sekret, zum einfetten.

Schwanenküken im Gefieder der Mutter.
Schwanenküken im Gefieder der Mutter.

Im allgemeinen lässt nur die Schwanenmutter die Küken auf ihren Rücken steigen, da der Schwanenvater immer flugbereit zur Verteidigung des Reviers sein muss.

 

Von Anfang an erkennen Schwaneneltern ihre Küken an der Stimme. Daher ist es sehr schwierig ihnen ein verwaistes Küken anderer Eltern unterzuschieben. Das ist uns in 20 jähriger Arbeit mit Höckerschwänen, nur einmal gelungen.

 

 

Schwanenschutz Komitee e.V.                                 www.schwanenschutz-komitee.de

1. Vorstand Carmen Weitzel

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Schwanenküken mit Angelschnur verschnürt.
Schwanenküken mit Angelschnur verschnürt.
Schwäne in Natur und Mythos
"Boten des Lichts"
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Angeschossener Schwanenvater
Angeschossener Schwanenvater
Haubentaucher
Haubentaucher mit Angelschnüren um Schnabel und Körper, gewickelt.
Schwan mit 5 cm langen Angelhaken im Hals u. unterem Teil des Schnabels
Schwan mit 5 cm langen Angelhaken im Hals u. unterem Teil des Schnabels
Tafelente
Für diese Tafelente kam jede Hilfe zu spät, verschnürt mit Angelschnüren, ist sie ertrunken.

Radiointerview mit Carmen Weitzel.